Berichtsreihe: Digitalisierung an Schulen 1 von 5
5 Milliarden Euro sollen für die Digitalisierung der Schulen in ganz Deutschland bereitgestellt werden, durch den Digitalpakt, von 2019, doch was beinhaltet dieser Digitalpakt?
Der Digitalpakt ist ein bundesweites Abkommen für Schulen, welches unter anderem für den Ausbau der Technik an Schulen angedacht worden ist. Für Rheinland-Pfalz sind das rund 250 Millionen Euro für die Schulen des Landes. Doch um dieses Geld abrufen zu können, muss vorher die Schule ein Digitalisierungskonzept vorbereiten, diese Konzepte müssen dann an den Schulträger (Institution für die Erhaltung der Schulen) geschickt werden, dieser muss dann das Konzept prüfen und erst danach wird es an die Stelle weitergeleitet, die für die Verteilung der Gelder zuständig ist, diese Stelle unterscheidet sich von Bundesland zu Bundesland. Sobald das Konzept dann freigegeben wurde, wird das Geld eingeplant und bei gegebener Zeit an den Schulträger ausgegeben, welcher es dann an die Schulen verteilt.
Hierbei liegt bereits schon ein Problem: Es ist sehr viel Arbeit, ein Digitalisierungskonzept zu erstellen, was dazu führt, dass viele Schulen keine Anträge auf das Geld stellen, das ihnen zustünde. Dazu kommt noch, dass es, auch nachdem das Geld beantragt wurde, sehr lange dauern kann, bis das Geld bei den Schulen ankommt.
Einige Statistiken zeigen auch, dass im Jahr 2022 gerade mal weniger als 10% der Gelder abgerufen wurden. Die Daten werden jedes Jahr zweimal aktualisiert, jeweils am 15.2. und dem 15.8. Allerdings zeigen diese Statistiken auch Fortschritte, wie, dass bereits 2,37 Milliarden von den versprochenen 5 Milliarden bereits bewilligt wurden und damit bereits für die Schulen eingeplant sind.
Doch auch für den Digitalpakt brachte Corona Änderungen mit sich, wenngleich keine mit negativen Konsequenzen für die Schulen. Es wurden im Rahmen der Pandemie drei zusätzliche Investitionen getätigt, die das Gesamtbudget des Pakts auf 6,5 Milliarden Euro brachten, die in die folgenden drei Felder eingeteilt sind:
Digitalpakt 2: Sofortausstattungsprogramm
Diese Vereinbarung beinhaltet die Anschaffung von mobilen Endgeräten für sozial benachteiligte Schüler, um den Fernunterricht zu ermöglichen. Von den 500 Millionen Euro, die hierfür gestellt wurden, ist beinahe alles abgerufen worden, d.i. 495 Millionen.
Digitalpakt 3: Zusätzliche Mittel für Administration
Unter diese Zusatzvereinbarung des Digitalpakts fallen Gelder für Lehr- und Lern-Infrastruktur, also für die Benutzung, Anschaffung und Administration für digitale Lernumgebungen. In Rheinland-Pfalz beträgt diese Summe 2000 Euro
Digitalpakt 4: Leihgeräte für Lehrkräfte
Hierunter fallen Leihgeräte wie Laptops, Tablets, etc. Es wurden Ende 2021 alle Gelder für Rheinland-Pfalz bewilligt, was 25,13 Millionen Euro entspricht. Mit diesem Geld wurden fast 40.000 Geräte angeschafft, die nach Anzahl der Lehrkräfte pro Schule aufgeteilt wurden.
Die Aspekte der Erneuerung der Schulen, die hierbei gefördert werden sollen, sind: Vernetzung der Schule mit WLAN, Ausleuchtung, Interaktive Geräte wie Beamer und Interaktive Displays, Digitale Arbeitsgeräte wie Laptops und Tablets, Schulgebundene Geräte, die Laptops, Tablets und Notebooks beinhalten, Software-Lizenzen und Beratung für diese Geräte.
Allerdings werden auch einige Medien nicht gefördert, wie Smartphone-Anschaffungen, Verwaltungsgeräte, Wartung, Betrieb der Geräte und IT-Support, sowie Personal- und Sachausgaben.
Das zieht natürlich auch Probleme mit sich, wie die Reparatur von Geräten, die im Schulbetrieb beschädigt wurden. In den meisten Schulen gibt es deshalb Lehrer, die sich um die Wartung und Reparaturen kümmern, doch häufig reicht dies nicht aus und ohne IT-Support ist es häufig an den Lehrkräften gelegen, Fehler in der Administration zu verbessern.
Ein weiteres Problem ist, dass die Investitionen trotz den mittlerweile angeschafften Leihgeräten eine lange Zeit nicht gereicht haben und einige Lehrkräfte während des Lockdowns nicht genug Geräte für den Online-Unterricht zur Verfügung hatten, sowie, dass zeitgleich die Internet-Verbindung an vielen Orten in den Schulen nicht gut genug war.
Abschließend lässt sich zu diesem Teilbereich sagen, dass die Initiative des Digitalpakts den Schulen helfen und diese modernisieren und digitalisieren soll, aber aufgrund der Bürokratie, die all allen Enden dahintersteckt, zu viel Zeit in Anspruch nimmt, weswegen viele Schulen immer noch mit leeren Händen dastehen. Doch das lässt die Frage offen, wie es denn mit dem RaMa steht und wie weit wir im Prozess des Digitalpakts sind. Wie weit sind wir mit der Digitalisierung? Darum wird es im nächsten Artikel dieser Reihe gehen, der Mitte Mai erscheinen soll.
Referenzen
- https://digitalpakt.rlp.de/de/digitalpakt/
- https://digitalpakt.rlp.de/de/dokumente-infos-fragen/
- https://www.digitalpaktschule.de/de/rheinland-pfalz-1796.html
- https://www.digitalpaktschule.de/
- https://www.spiegel.de/panorama/bildung/digitalpakt-milliarden-kommen-kaum-in-den-schulen-an-a-b1b9e4f6-5f74-4099-88c1-981460bb2609-amp
- https://www.spiegel.de/panorama/bildung/digitalpakt-schule-nach-zweieinhalb-jahren-sind-nicht-einmal-zehn-prozent-der-gelder-angekommen-a-0accb6a3-0e17-4a9c-97a8-e03e83e5b955-amp
- https://www.digital.rlp.de/digitales-leben/bildung/
- https://digitalpakt.rlp.de/fileadmin/digitalpakt/BAnz_AT_14.06.2019_B2.pdf
- https://youtu.be/l4zG0h2u1eo
- https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/digitalisierung-der-schulen-neue-zahlen-zum-digitalpakt-von-6-5-milliarden-euro-ist-erst-ein-achtel-abgeflossen/27567074.html
[…] durch den Digitalpakt erst einmal Priorität hätten (siehe dazu die Berichtsreihe Digitalpakt: https://pano.rama-mainz.de/2022/04/24/der-bundesweite-digitalpakt/(öffnet in neuem Tab)). Weshalb der Ausbau jetzt auch nach zwei Jahren noch immer stockt, erklärt er uns in einem […]
[…] Link: https://pano.rama-mainz.de/2022/04/24/der-bundesweite-digitalpakt/(öffnet in neuem Tab) […]